Vom Kind zum Jugendlichen: Die Sekundaria
Ab ihrem 12. Geburtstag können die Jugendlichen zusätzlich die Räume der Sekundaria nützen: jenen Bereich, der für Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahre offensteht. Die Jugendlichen übernehmen zunehmend Verantwortung für sich selbst und als Gemeinschaft. Sie organisieren Ausgänge, Projekte und Reisen und bringen sich vermehrt in die Gestaltung des Sekundaria-Alltags ein.
Übergang und neue Bedürfnisse
Im Wandel zum Jugendlichen, im allmählichen Übergang zur abstrakt-formalen Entwicklungsphase beginnt ein ganz neuer Abschnitt, es entstehen neue Bedürfnisse und Anforderungen an die Umgebung. Die Fähigkeiten des formal-abstrakten Denkens entwickeln sich und zum Lernen mit Materialien kommt das theoretische Lernen hinzu.
Der Sekundaria-Bereich
Die Sekundaria bietet eine Umgebung, die sich speziell an diesen neuen Bedürfnissen von 12 bis 16jährigen orientiert und wird von den Kindern und Jugendlichen nach eigenen Ideen aktiv gestaltet, immer wieder verändert und angepasst.
Die Räume
Einer der beiden Räume schafft Platz für eines der zentralen Bedürfnisse von Jugendlichen – der Kommunikation. Hier befinden sich gemütliche Sitzgelegenheiten, und eine vollausgestattete Küche, aber auch Gesellschaftsspiele, Hörbücher und Fotoalben – und hier findet auch das wöchentliche Treffen aller Jugendlichen, das Sit-In, statt. Im anderen Raum stehen Regale mit Büchern und verschiedensten Materialien zu vielfältigen Wissensgebieten zur Verfügung. Es gibt hier auch einen Computer, einen großen runden Tisch für Gruppenarbeiten und persönliche Fächer für die Jugendlichen des Sekundar-Bereichs.
Sekundariareisen & -projekte
Reisen & Projekte außerhalb des Schulgeländes sind, vermehrt ab dem Übergang zum Jugendlichenalter, ein wichtiges Element in der Pädagogik der Lernwerkstatt. Während größere Projekte wie Sommer- u. Winterwochen für Primaria-Kinder noch in erster Linie von Erwachsenen organisiert werden, sind es nun die Jugendlichen, die eigeninitiativ Reisen planen, finanzieren und durchführen – unterstützt von den begleitenden Erwachsenen. Bis die Koffer gepackt sind und die Reise los gehen kann, gibt es viele Recherchen, Verantwortlichkeiten und Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Dazu kommen dann die ganz individuellen, persönlichen Herausforderungen vor und während der Reise (z.B.: Selbstorganisation, Kompromissfähigkeit, Flexibilität, Hilfsbereitschaft, soziales Denken, Rechnen, das Anwenden einer neuen Sprache, Geldeinteilung, Selbsteinschätzung usw.).
Neuer Abschnitt
Auch in Hinblick auf die persönliche Zukunft gewinnt die Welt außerhalb der Lernwerkstatt stark an Bedeutung. Im Rahmen von Berufspraktischen Tagen lernen die Jugendlichen verschiedenste Berufsfelder kennen.
Individuell bereiten sie sich auf nächste Schritte nach der Lernwerkstatt vor, z.B. Lehre, weiterführende Schule, Auslands- oder Orientierungsjahr – um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Das ist die große Stärke, dass – so wie die LWS ist – das Freidenkende und das Selbstentwickelnde erhalten bleibt Und dadurch junge Leute rauskommen, die für sich selber ihren Weg finden können.